Noch 14 Tage, dann hab ich endlich Urlaub.
Der Gedanke daran hat mich die letzten Wochen durch jeden Arbeitstag getragen. Der Countdown läuft. Der Kalender ist markiert. Die To-do-Liste für die letzten Büro-Tage ist fast abgearbeitet.
Theoretisch bin ich also voll auf Kurs.
Praktisch? Tja. Mein Audi hat offenbar entschieden, dass er ebenfalls eine Auszeit braucht. Nur leider mit deutlich weniger Kommunikation als ich.
Seit Tagen steht er in der Werkstatt. Diagnose? Unklar. Teile? Bestellt. Zeitplan? Wackelig. Stimmung? Schwankend – bei mir, nicht beim Audi.
Ich bin inzwischen in Phase 4 der emotionalen Verarbeitung: Nach Frust, Sarkasmus und passiver Resignation bin ich jetzt bei „Dann halt anders, verdammt!“.
Denn Urlaub ohne Auto ist wie Kaffee ohne Koffein:
Technisch möglich, aber seelisch völlig falsch.
Trotzdem: Wir geben nicht auf.
Statt großer Rundreise gibt’s jetzt einen kleinen Plan B – bodenständig, spontan und mit der Hoffnung auf ein paar echte Highlights.
Unser improvisierter Urlaubsplan – Stand heute:
- 1 Tag Feldkirch
Gemütlicher Stadtbummel, Kaffee am Rathausplatz, vielleicht ein bisschen Shopping oder einfach nur Leute beobachten. Einfach raus, einfach wir. - 1 Tag Innsbruck
Alpenzoo für die Kinder – Tiere gehen immer. Und für uns Große: ein Abstecher in die Swarovski Kristallwelten. Ja, ein bisschen Glitzer darf sein. Mit Glück kein Regen, mit Pech einfach gute Laune trotzdem. - 2–3 Tage in Ludwigshafen bei meiner Schwester
Familienzeit. Geschwister-Chaos. Gute Gespräche bis spät in die Nacht. Essen, das man nicht selbst kochen muss – ein unterschätzter Luxus. Und das Sofa dort schläft sich sowieso besser als manches Hotelbett. - Und der Rest?
Spontan. Vielleicht ein Tag am See. Vielleicht einfach mal gar nichts tun. Vielleicht doch noch eine Mini-Tour – falls der Audi sein Comeback feiert. Es bleibt spannend.
Ich hätte nie gedacht, dass man so viele Gefühle gegenüber einem Auto entwickeln kann. Ich meine: Ich mag ihn. Er ist zuverlässig. Oder besser gesagt: Er war zuverlässig.
Aber wenn er sich bis Urlaubsstart wieder zusammenreißt, dann verspreche ich feierlich, ihm neue Fußmatten zu kaufen. Oder wenigstens die Felgen zu polieren.
Bis dahin heißt es: Durchhalten. Flexibel bleiben. Und vielleicht entdecken wir ja gerade durch den geplatzten Originalplan die besten Überraschungen.
P.S.: Sollte der Audi bis dahin wirklich wieder anspringen, zieh ich ihm persönlich die Radkappen an vor Freude. Und streich ihm das nächste Ölservice nicht mehr passiv-aggressiv im Kalender an.